High-Tech-Schuhe für den Sport
Ob James Bond, Johnny English oder Clever & Smart. Ganz egal. Wenn das Telefon klingelt, wird erst mal der Schuh ausgezogen und ans Ohr gehalten. Fortschritt und Technik machen schließlich auch vor der Schuhindustrie nicht halt. Selbstverständlich ist es nicht gerade das Telefon, welches im Schuh eingebaut ist, doch in Schuhe eingebaute Computer sind heute kein Science-Fiction oder Comic-Blödsinn mehr. Tja, der Erfindungsgeist ideenreichen Entwickler macht’s möglich.
Gerade im Bereich der Sportschuhe hat sich die Industrie im Laufe der Jahre immer wieder neues einfallen lassen. Anfangs wurde noch mit unterschiedlichen Materialien herumexperimentiert. Komfort und Sicherheit verbesserten sich. Unter den Sohlen befanden sich plötzlich sogenannte Knochen, die die Stabilität verstärkten. In den Sohlen bettete man Gel- oder Luftkissen ein – Gehen wie auf Wolken. Es gab es sogar Basketballschuhe, deren Luftkissen man nach eigenem Belieben aufpumpen konnte. Skistiefel mit eingebauter Heizung sorgten beim Skilaufen für heiße Sohlen.
Doch was wäre die Sport- und Unterhaltungsindustrie, wenn sie nicht auch in diesen Bereichen die Bequemlichkeit immer weiter vorantreiben würde? Im Jahre 1988 hatte sich die deutsche Sportschuhfirma Puma elektronische Laufschuhe patentieren lassen. In jeden Schuh war ein Minisender eingearbeitet, ein Empfänger und ein Zeitmesser. Bei jedem Schritt wurde vom ersten Schuh ein Signal gesendet. Dieses Signal wurde vom zweiten Schuh zurückgeworfen und vom ersten wieder empfangen. Das Prinzip funktioniert wie bei einem Sonar. Das Signal das der zweite Schuh aussendete aktivierte den Zeitmesser, der solange lief, bis der erste Schuh wieder Bodenkontakt hatte. Ein (noch nicht in den Schuh eingebauter) Computer konnte diese Daten überwachen und damit die Schrittlänge, sowie Schrittdauer und -frequenz berechnen.
Ruckediguh – Computer im Schuh
1993 hatte ein 16-jähriger die Idee, einen Schuh zu entwickeln, der sich dem Laufverhalten seines Trägers anpasst. Er wurde ausgelacht. 2004 setzte er seine Idee in die Realität um. Er entwickelte einen Schuh, der ganz persönliche Eigenschaften seines jeweiligen Trägers „erlernt“, und sich dementsprechend anpasst. In den Schuh eingebettet ist ein Computer, der nicht nur Lauf- und Bewegungsdaten liest und speichert, sondern auch noch kabellos Daten speichert und Datenaustausch betreibt.
Ein Bewegungsmelder erkennt, ob man läuft oder rennt, und gibt diese Information an einen eingebauten Magellan-Minicomputer weiter. Der justiert daraufhin zwei Luftkissen, die sich dem Laufverhalten anpassen. Über eine kabellose Schnittstelle kann man eine Verbindung zum eigenen PC oder mit anderen Trägern dieses Schuhs aufnehmen und x-beliebige Daten speichern oder austauschen. Softwareupdates werden automatisch heruntergeladen und installiert. Ein Vibrationsalarm zeigt an, wenn es Probleme mit dem Schuh gibt.
Im März 2005 entwickelte Adidas einen intelligenten Laufschuh. Im Fersenteil der Sohle befindet sich ein magnetischer Sensor. Mit Tausenden von Messungen pro Sekunde überträgt dieser Sensor über eine Datenverbindung Informationen über Laufgeschwindigkeit, Gewicht des Läufers und Bodenbeschaffenheit an einen Mikroprozessor. Dieser berechnet dann den optimalen Druck des in den Schuh eingebauten Kissens. Um den Druck optimal zu halten, steuert der Prozessor einen kleinen Motor, der ohne merkliche Zeitverzögerung reagiert und die Kisseneigenschaften der Laufumgebung anpasst. Eine kleine Signallampe am Interface zeigt an, dass man den Schuh angezogen hat. Bequemer geht’s nun fast wirklich nicht mehr.
Die neueste Errungenschaft kommt von Nike. Dabei legt man einen kleinen Sensor im Fersenteil unter die Innensohle. Dieser Sensor schickt die beim Laufen aufgenommenen Signale und Daten an einen iPod. Von dort können die Daten an einen Computer übermittelt und unterschiedliche Trainingsziele berechnet werden.