Brustverkleinerung
Nicht nur zu kleine Brüste können am Selbstwertgefühl einer Frau zehren, auch zu große Brüste können psychische und vor allem auch körperliche Probleme wie Nacken-, Rücken- und Kopfschmerzen mit sich bringen. Auf Dauer kann es durch zu große Brüste sogar zu Haltungsschäden und Schäden an der Wirbelsäule kommen. Eine Brustverkleinerung kann in dieser Situation die seelischen und körperlichen Probleme lindern.
Leiden Frauen nach einer Schwangerschaft, altersbedingt oder nach einer starken Gewichtsreduktion unter hängenden und schlaffen Brüsten, kann eine Bruststraffung helfen.
Eine Brustverkleinerung oder Bruststraffung sollte erst durchgeführt werden, wenn die Brust nicht mehr wächst. Außerdem sollten Frauen, die einen Kinderwunsch haben, mit der Operation warten, bis die Familienplanung abgeschlossen ist. Einerseits könnte durch diese die Stillfähigkeit beeinträchtigt werden, andererseits ist durch die Volumenveränderung während der Schwangerschaft das Ergebnis der Operation gefährdet.
Vorbereitung auf die Operation
Um mögliche Brusterkrankungen auszuschließen, sollten Sie vor einer Brustverkleinerung oder Bruststraffung eine Ultraschalluntersuchung und Mammographie durchführen lassen. Raucher sollten zwei Wochen vor der Operation ihren Zigarettenkonsum auf höchstens fünf Zigaretten pro Tag reduzieren, besser noch komplett auf Nikotin verzichten. Ansonsten ist die Gefahr für Wundheilungsstörungen erhöht.
Durchführung
Vor der Brustverkleinerung bzw. Bruststraffung wird im Stehen die Brust vermessen und die spätere Schnittführung, der überschüssige Hautanteil und die neue Position der Brustwarze auf der Haut markiert. Es ist sehr wichtig, die Situation im Stehen möglichst genau zu markieren, da die Brust im Liegen vollkommen anders aussieht.
Die Bruststraffung wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt. Bei Straffungen mit einem geringen Ausmaß wird ein Schnitt rund um die Brustwarze geführt, bei einem größeren Ausmaß erfolgt zusätzlich ein senkrechter Schnitt von der Brustwarze bis zur Brustumschlagfalte. Als erstes werden die markierte überschüssige Haut und Teile des Unterhautfettgewebes entfernt. Die Brustwarze wird nach oben verschoben, das Drüsengewebe der Brust wird angehoben und die Basis der Brust verschmälert. Danach wird das Gewebe nach oben verlagert und die Brust neu geformt.
Bei einer Brustverkleinerung muss zusätzlich zum Schnitt um die Brustwarze und dem senkrechten Schnitt ein weiterer Schnitt quer unter der Brust in der Umschlagfalte erfolgen. Neben dem Unterhautfettgewebe wird auch Drüsengewebe der Brust entfernt. Bei geringen Verkleinerungen reicht es, wenn die Brustwarze verschoben wird, bei extremen Brustverkleinerungen muss diese komplett ausgeschnitten und an einer anderen Stelle wieder eingesetzt werden.
Anschließend werden die Wundränder miteinander vernäht und eine Drainage gelegt, die nach 24 Stunden entfernt werden kann. Außerdem wird ein Kompressionsverband angepasst. Insgesamt dauert eine Brustverkleinerung oder Bruststraffung zwei bis vier Stunden. Für zwei bis drei Tage sollten Sie nach der Operation im Krankenhaus bleiben. Die Fäden werden nach einer bis zwei Wochen entfernt. Danach sollten Sie für sechs bis acht Wochen Tag und Nacht einen speziellen festsitzenden BH tragen, den es im medizinischen Fachhandel gibt. Für ca. vier bis sechs Wochen sollten Sie nach der Brustverkleinerung auf Sport, Sauna und Baden verzichten. Sonnenbäder sollten in den ersten drei Monaten vermieden werden.
Zwar kann eine gestraffte Brust mit dem Alter wieder absacken, meistens hält diese Operation jedoch für zehn bis 15 Jahre oder noch länger an. Wichtig ist es, starke Gewichtsschwankungen zu vermeiden, da diese das Ergebnis sehr schnell zunichte machen würden. Generell ist eine Wiederholung der Bruststraffung möglich.
Risiken einer Brustverkleinerung
Die Risiken einer Bruststraffung sind abhängig von der Größe des Eingriffs. Es kann dabei zu Infektionen, Nachblutungen, Wundheilungsstörungen und Wucherungen der Narben kommen. Treten Empfindungsstörungen der Brustwarze auf, verschwinden diese meist nach einiger Zeit. Die Stillfähigkeit kann durch eine Bruststraffung beeinträchtigt werden.
Die Risiken einer Brustverkleinerung sind die gleichen, es kommt aber die Gefahr hinzu, dass die Brustwarze abstirbt, wenn sie komplett an eine andere Stelle versetzt werden musste. Die Sensibilität der Brustwarze ist in diesen Fällen deutlich verringert. Wenn die Operation nicht mit äußerster Sorgfalt vorbereitet wird, kann es zu so genannten „schielenden Brustwarzen“ kommen.
Kosten einer Brustverkleinerung
Die Kosten für eine Bruststraffung hängen von der Größe des Eingriffs ab und liegen zwischen 2.600 Euro und 4.500 Euro. Da es sich bei der Bruststraffung um einen rein ästhetischen Eingriff handelt, übernehmen Krankenkassen diese Kosten nicht.
Die Kosten für eine Brustverkleinerung liegen zwischen 4.600 Euro und 6.000 Euro. In Ausnahmefällen übernehmen Krankenkassen die Kosten. Eine Voraussetzung dafür ist beispielsweise, dass aus jeder Brust 400 bis 600 Gramm Gewebe entnommen wird und körperliche Beeinträchtigungen wie z.B. Rückenschmerzen vorhanden sind.