Nylons – Strumpfmode, die betört
Nylonstrümpfe sind seit vielen Jahren Inbegriff für ein weibliches Wäschestück. Obwohl es zum Leidwesen der Frauen meist relativ kurzlebig ist und zu Laufmaschen neigt, ist das Beinbekleidungsstück ein Klassiker der Damenmode für den Alltag. Es wird meist sichtbar unter Röcken getragen und unterstreicht so dank seiner seidigen Beschaffenheit die Weiblichkeit. Der Anblick einer gut bestrumpften Frau zeigt mitunter mehr als sie verbergen kann und übt dadurch nicht selten erotische Ausstrahlung aus.
Die Erfindung des Nylons
Wallace Hume Carothers, ein amerikanischer Chemiker der Firma DuPont, erfand 1935 den Stoff für Frauenträume. Mit der Geburtsstunde der rein synthetischen Substanz wurde Nylon zum meistgefragtesten Material für die Strumpferzeugung und ist heute fester Bestandteil der Beinkleidung. In Wilmington wurden probeweise die ersten 4.000 Paare Nylons in nur 3 Stunden verkauft. Und obwohl diese in den 1940er Jahren noch sündhaft teuer waren, wurden innerhalb von 4 Tagen 4 Millionen Paare verkauft!
Einer Legende nach soll sich das Wort „Nylon“ aus dem Ausruf Carothers mit „Now, you lousy old nipponese“ gebildet haben, als er erkannte, dass seine grandiose Erfindung das japanische Seidenmonopol bedrohen könnte.
Die Entwicklung der Nylonstrümpfe
Vorerst wurden Nylons mit einer Naht gefertigt, da es noch keine entsprechenden Maschinen für Rundlinge gab. Sofern sie nicht verdreht getragen wurden, ergaben sie sogar eine wunderbar schlanke Optik. Kurt Tucholsky meinte einst schon: „Die Strumpfnaht ist die Strickleiter männlicher Phantasie.“
Dank Weiterentwicklung der Textilmaschinen in den 1950er und 1960er Jahren kam der nahtlose Strumpf auf den Markt. Dieser wurde später mit einem Höschenteil versehen. Die Strumpfhose begann sich infolge des Minirock-Booms zu etablieren. Noch heute wird die Strumpfhose mehrheitlich den Strümpfen vorgezogen. Wohl aus Bequemlichkeit, um sich nicht mit Strumpfhaltern oder der Angst munter rutschender halterloser Strümpfe herumplagen zu müssen.
Nylons in verschiedenen Formen und Farben
Nylons werden in verschiedenen Maschendichten, Farben und Formen angeboten. Die Garnfeinheit wird in „den“ gemessen wird. Gab es früher nur 70-40 den, so sind heute sogar Garne mit nur 5den auf den Markt. Je dicker die Fadenstärke, desto haltbarer, wärmender und blickdichter sind Strümpfe. Transparente Naturfarben erwecken den Anschein als trüge man überhaupt keine Strümpfe. Von einfach oder gemustert, mit oder ohne Naht, hüfthohen oder Taillenstrumpfhosen, kurzen Kniestrümpfen, Strapsstrümpfen oder halterlosen Strümpfen: Echte Nylons enthalten kein Elasthan oder Lycra, sind daher nicht dehnbar und neigen zu Faltenbildung. Wirken aber dank einzigartiger Optik zart und fein.
Pflege und Langlebigkeit
Um länger Freude an seinen Nylonstrümpfen zu haben, sollten diese immer nur mit gepflegten weichen und geschmeidigen Händen an- und ausgezogen werden. Nägel, Hände und Fersen sollten keine Rauigkeit aufweisen. Gewaschen werden Nylons am besten von Hand mit etwas Feinwaschmittel im lauwarmen Wasser. Danach nicht auswringen und auf einem Handtuch flach liegend oder ohne Klammern auf der Wäscheleine trocknen.
Die Firma DuPont hat seinerzeit mit dem Werbespruch „Ein besserer Faden für ein besseres Leben“ die Nylons vorgestellt. Diese sinnliche Eleganz verhüllt oder betont bis heute Damenbeine; der Strumpf gibt dem Bein erst Charakter und Gesicht.