Wege aus der Sucht
„Ich bin süchtig nach Schokolade.“ Mit diesem Ausspruch machen wir heute in der Regel deutlich, wie gern wir zu Naschereien und Süßem greifen. Aber hier gleich von einer echten Sucht zu sprechen, fiele sicher nur wenigen ein. Aber es gibt sie, Süchtige mit einem fast schon unstillbaren Verlangen nach bestimmten Stoffen. Dabei bezieht sich die Definition einer Sucht nicht nur auf Drogen.
Auch bestimmte Verhaltensformen können zur Sucht werden, sofern mit ihnen eine gewisse Befriedigung verbunden ist. Aus dieser Tatsache entsteht heute oft ein zwanghaftes Verhalten, welches sogar bis zum Konflikt mit dem Gesetz führen kann. Aber bevor es soweit ist, hat die Sucht meist bereits die Kontrolle über den gewohnten Lebensrhythmus gewonnen und steuert die betroffene Person. Gemessen an den verhaltensorientierten Süchten, die vor allem in eine psychische Abhängigkeit führen, liegt die Gefahr einer Abhängigkeit von Drogen in der körperlichen Sucht. Ohne die Suchtmittel ist der Organismus scheinbar nicht mehr in der Lage, normal zu funktionieren.
Merkmale einer Sucht
Woran erkennt man eine Sucht? Diese Frage stellen sich in erster Linie sicher Eltern. Und dabei muss nicht einmal ein Problem zum Nachwuchs vorliegen. Oft ist es einfach die Unsicherheit, welche Eltern zu dieser Frage treibt. Grundsätzlich macht sich eine Sucht vor allem dadurch bemerkbar, dass die Betroffenen damit beginnen, anders auf ihre Umwelt zu reagieren. Häufig wird ein deutlicher Leistungsabfall in der Schule beobachtet. Zudem nimmt der Umgang mit Freunden und Familie andere Formen an, die von teilnahmslos bis aggressiv reichen. Daneben berichten betroffene Angehörige auch immer wieder davon, dass sich plötzlich der Freundeskreis verändert. Um eine Sucht zu erkennen, müssen also unterschiedlichste Faktoren berücksichtigt werden. Aber selbst wenn die Vermutung nahe liegt, dass Drogen mit im Spiel sind, ob dem wirklich so ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Welche Drogen gibt es?
Bei der Frage, was alles eine Droge sein kann, müsste man eine sehr lange Liste von Stoffen aufzählen. Deshalb soll es hier vor allem um die Unterscheidung zwischen legalen und illegalen Drogen gehen. Koffein, Alkohol und einige Medikamente zählen zu den legalen Drogen, welche durch den Konsumenten ohne juristische Schwierigkeiten befürchten zu müssen eingekauft werden können. An dieser Stelle entstehen aber immer wieder grundsätzliche Probleme mit der Definition, denn Alkohol ist zum Beispiel eine Droge, die pro Jahr für eine höhere Sterblichkeit verantwortlich ist als alle anderen illegalen Drogen zusammen. Letztere sind Suchtmittel, die durch den Gesetzgeber eigentlich verboten sind. Ein bekannter Vertreter ist zum Beispiel THC, ein Wirkstoff in Hanfpflanzen, welcher eine psychische Abhängigkeit hervorrufen kann. Ein anderes Beispiel ist dagegen Heroin, welches daneben auch zu einer körperlichen Sucht führt. Beide Beispiele werden auf pflanzlicher Basis gewonnen. Spielt sich der gesamte Entstehungsprozess dagegen im Labor ab, spricht man von synthetischen Drogen.
Gibt es einen Weg aus der Sucht?
Wer sich aus einer Sucht befreien will, benötigt in erster Linie einen sehr starken Willen, ohne den es keinen Weg aus der Abhängigkeit gibt. Diese mentale Stärke muss natürlich von dem Wunsch zur Veränderung begleitet werden, denn wer sich für einen Entzug entscheidet, muss mit vielen Schwierigkeiten und unter anderem auch mit Schmerzen rechnen. Oft findet der Entschluss erst am Ende einer Spirale statt, an dem ein angenehmes Leben hinter den Betroffenen liegt. Handelt es sich dabei um eine echte körperliche Abhängigkeit, muss zuerst der Körper von dieser Sucht befreit werden. In diesem Abschnitt des Entzugs verlangt der Organismus mit Übelkeit, Erbrechen und anderen Symptomen nach neuen Drogen. Anschließend steht die Psyche im Mittelpunkt der Therapie, denn auch sie hat sich durch die Sucht verändert. Leider kommt es aber auch nach einem erfolgreichen Entzug immer wieder dazu, dass Betroffene einen Rückfall erleiden und wieder in ihre Abhängigkeit hineinrutschen. Um es aber erst gar nicht soweit kommen zu lassen, müssen alle Beteiligten daran arbeiten, eine wirksame Vorsorgestrategie zu erarbeiten. Nur durch gezielte Aufklärung und eine entsprechende Suchtprävention kann verhindert werden, dass gerade Kinder und Jugendliche zu den Opfern von Drogen werden.